Familie Höxter | Bahnhofstraße 1 (heute Drehscheibe)

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Dort wo heute die Wallstraße auf die Drehscheibe mündet, stand das 1902 von den Brüdern Julius und Robert Höxter erbaute Kaufhaus, ein in der Region schnell beliebtes Kaufhaus.

Nach 1933 wird die geschäftliche Lage schlecht, die NSDAP fordert den Boykott jüdischer Geschäfte. Homberger Bürger meiden das Kaufhaus oder trauen sich nur noch im Schutz der Dunkelheit das Geschäfts durch den Hintereingang zu betreten. Aus dem gegenüber liegenden Geschäft werden sie beobachtet und fotografiert, anschließend im Schaukasten des Stürmer am Kaufhaus Rauch denunziert.

1936 kommt es zu einer massiven Boykottaktion, Julius Höxter beschwert sich daraufhin bei der Polizei und beim Bürgermeister. Er wird als Störenfried verhaftet, misshandelt und für zehn Tage in Kassel eingesperrt. Er kehrt als gebrochener Mann zurück und stirbt 1938. Das Kaufhaus wird beim Bau der Wallstraße 1938 abgerissen.

HIER WOHNTE
ROBERT HÖXTER
GEB. 17.04.1875,
AM 07.05.1942 IN LODZ BZW. LITZMANNSTADT ERMORDET
HIER WOHNTE
SELMA HÖXTER
GEB. 24.08.1881,
1942 IN LODZ BZW. LITZMANNSTADT ERMORDET

Quelle: Fritz Dreytza, Christiane Fäcke, Spuren jüdischen Lebens im Kreis Homberg, Homberg (Efze) 2004