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Klaus Bölling,
Der Schimmelreiter, Aquarell 1, 1997 |
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Zur Linken hatte ich jetzt schon seit über
einer Stunde die öde, bereits von allem Vieh geleerte Marsch, zur
Rechten, und zwar in unbehaglichster Nähe, das Wattenmeer der
Nordsee; zwar sollte man vom Deiche aus auf Halligen und Inseln
sehen können; aber ich sah nichts als die gelb-grauen Wellen, die
unaufhörlich wie mit Wutgebrüll an den Deich hinaufschlugen und
mitunter mich und das Pferd mit schmutzigem Schaum bespritzten;
dahinter wüste Dämmerung, die Himmel und Erde nicht unterscheiden
ließ; denn auch der halbe Mond, der jetzt in der Höhe stand, war
meist von treibendem Wolkendunkel überzogen.
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