Die Debatte um die in der
Stadtverordnetenversammlung am 16. März vorgestellten Planungen
eines großen Einkaufszentrums in der Innenstadt wird teilweise
heftig geführt. Auf Antrag der CDU war die Öffentlichkeit
ausgeschlossen worden.
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Geheimhaltung ist bürgerfeindlich
Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben den von der CDU
beantragten und mit Stimmen der FDP und großer Teile der SPD
beschlossenen Ausschluss der Öffentlichkeit abgelehnt.
Debatten von solcher Brisanz müssen gemeinsam mit allen
Bürgerinnen und Bürgern geführt werden.
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Leere Geschäfte. leere Wohnungen,
verfallende Häuser
Wer mit offenen Augen
durch die Altstadt geht, sieht die Probleme: Geschäfte
stehen leer, Wohnungen stehen leer, Häuser verfallen. Es
sind kaum Menschen in der Altstadt unterwegs. Viele
Hauseigentümer sind nicht mehr in der Lage, den Erhalt ihrer
Häuser zu finanzieren.
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Einkaufszentrum kann Leben in die
Stadt bringen
Attraktive
Einkaufsmöglichkeiten sind eine Chance, wieder Menschen in
die Stadt zu bekommen. Das nutzt auch dem derzeitigen
Einzelhandel, der immer wieder über zu wenig Umsatz klagt.
Einkaufsmöglichkeiten und Arbeitsplätze machen auch das
Wohnen in der Altstadt wieder attraktiver.
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Wohnen in der Stadt muss
attraktiver werden
Die Entwicklung der
Altstadt darf nicht nur den Handel fördern. Im Rahmen des
Stadtumbaus müssen auch Projekte untersucht und umgesetzt
werden, die Wohnen in der Altstadt interessant machen.
Insbesondere altersgerechtes Wohnen in der Altstadt ist ein
vorrangiges Thema. Dies ist eine zentrale Forderung von
Bündnis 90/DIE GRÜNEN zur Entwicklung der Innenstadt.
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Kein Kahlschlag in der
historischen Bausubstanz
Bei allen Planungen
in der Altstadt muss sorgsam mit der historischen
Bausubstanz umgegangen werden. Das Fachwerkensemble ist ein
großer, eigenständiger Wert unserer Altstadt. Ein Erhalt
vieler Häuser wird allerdings nur zu realisieren sein, wenn
eine Nutzung gefunden werden kann. Derzeit droht einigen
wichtigen Gebäuden der Verfall.
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Zustimmung zu Voruntersuchungen
Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben in der
Stadtverordnetenversammlung für die notwendigen
Voruntersuchungen für ein Einkaufszentrum gestimmt. Auf der
Grundlage dieser Untersuchungen kann dann eine konkrete
Planung erfolgen. Sie wird zeigen, wie realistisch es ist,
in der Altstadt neue Einkaufsmöglichkeiten zu schaffen.
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Zustimmung zu Stadtumbauprojekt
Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben zugestimmt, dem Projekt
Priorität bei den Stadtumbauprojekten zu geben. Das heißt
nicht, dass alle anderen Projekte weniger wichtig sind.
Allerdings gibt es Projekte, die Bündnis 90/DIE GRÜNEN
bereits vorher kritisch sahen (z.B. gemeinsame Bücherei mit
LWV).
Das Programm Stadtumbau dient u.a. der
Wiederbelebung von Innenstädten. Dies ist in Homberg ein
vordringliches Problem. Handel und Wohnen gehören beide -
auch historisch gesehen - in die Altstadt. Daher ist es zur
Erhaltung der Altstadt notwendig, den Handel wieder in die
Stadt zu holen.
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Vorgestellte Varianten
überdimensioniert
Die in der geheimen
Versammlung vorgestellten Varianten sind teilweise
überdimensioniert. Ob wirklich seriöse Investoren dahinter
stehen, kann derzeit nicht abgeschätzt werden. Somit ist
auch fraglich, inwieweit das Projekt Einkaufszentrum
Marktplatz Ost realistisch umgesetzt werden kann.
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Es geht nicht um den Bürgermeister
Für Bündnis 90/DIE GRÜNEN steht nicht die Frage im
Vordergrund, ob es sich um ein weiteres unrealisierbares
Phantomprojekt des Bürgermeisters handelt. Wir trauen diesem
Bürgermeister ohnehin nicht zu, dass er verantwortlich für
die Stadt handelt.
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
interessieren allein die Fakten, die im Laufe der Planung
auf den Tisch kommen. Auf dieser Grundlage muss dann
entschieden werden, wie die Belebung der Altstadt realisiert
werden kann und welcher Art ein Einkaufszentrum sein kann.
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Es geht um Homberg, es geht um die
Homberger
Bündnis 90/DIE GRÜNEN wissen, dass
ein Projekt dieser Dimension nur mit Zustimmung und
Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger erfolgreich umgesetzt
werden kann. Gemeinsam und offen muss diskutiert werden,
welche Vorstellungen von der Altstadt es gibt und wie die
Homberger zur historischen Bausubstanz stehen.
Die Homberger müssen über das Aussehen und die
Entwicklung ihrer Stadt entscheiden - das darf nicht dem
Profitinteresse potentieller Investoren überlassen werden.