Wohnen in der Altstadt - Homberg muss neue Wege gehen
Wer mit offenen Augen durch Hombergs Gassen bummelt, der
blickt in viele leere Fenster. Ein deutliches Zeichen für Leerstand von Wohnungen oder gar ganzer Häuser. Bei weiter
sinkender Bevölkerung wird dies zu einem gravierenden Problem für
den Erhalt unserer historischen Altstadt mit ihrer wertvollen
Fachwerksubstanz.
Trotz
dieser Tatsache wird nichts unternommen, um die Altstadt als
Wohnort attraktiver zu machen. Unsere Idee, im Zuge der
Einrichtung einer Fußgängerzone alle Gassen der Altstadt zu
Anlieger- und Wohnstraßen zu machen, um den Durchgangsverkehr
fernzuhalten, fand keine Mehrheit.
Im Gegenteil - der Bürgermeister und die Mehrheit von CDU und
FDP senken den Wert der Altstadt weiter, indem im Mühlhäuser Feld
ein neues Baugebiet entsteht. So können zwar die Kosten für die
Infrastruktur des Hessentagsgeländes als Erschließungskosten für
das Baugebiet versteckt werden - die Altstadt verliert aber weiter
an Attraktivität.
Bündnis 90/Die Grünen haben mit einem Antrag
durchgesetzt, dass im Rahmen des Programms 'Stadtumbau' ein
Projekt durchgeführt wird, dass die Zukunft der Altstadt als
Wohnort untersucht und Konzepte für die Zukunftsfähigkeit der
Altstadt entwickelt. Umgesetzt wurde dies bisher nicht.
Der Antragstext:
Die Altstadt als Wohnort
In der
Stadtverordnetenversammlung hat die Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen einen Antrag zur Konzepterweiterung eingebracht, der von
der Stadtverordneten-versammlung mit Mehrheit beschlossen wurde.
Dieser Beschluss wird im vorliegenden Konzeptentwurf nicht
berücksichtigt.
Da im vorliegenden Entwurf das Thema Wohnen
in der Altstadt weiterhin allein am Projekt „Haus Dechant“
bearbeitet werden soll, verweisen wir auf die beschlossene
Erweiterung des Konzepts und fordern die Aufnahme entsprechender
Projekte:
Die Zukunft von Leben, Gewerbe und Handel in der
historischen Altstadt sollte ein Schwerpunkt des integrierten
Handlungskonzepts „Stadtumbau West“ sein. Dieser Aspekt wird im
vorliegenden Entwurf nicht ausreichend berücksichtigt.
Das
Konzept soll daher um ein Projekt erweitert werden, dass die
Zukunft der Altstadt als Wohnort untersucht und Konzepte für die
Zukunftsfähigkeit der Altstadt entwickelt. Dabei soll für eine
größere, zusammenhängende Fläche exemplarisch untersucht werden:
-
Wie ist die Bevölkerungsstruktur (soziale Struktur,
Altersstruktur)?
-
Wie ist der bauliche Zustand der Häuser,
der Wohnungen?
-
Wie hoch ist der Leerstand im
Untersuchungsgebiet?
-
Welche Möglichkeiten gibt es, die
Wohnattraktivität zu steigern?
-
Gibt es Möglichkeiten zur
Ansiedlung von Gewerbe, Nahversorgungsgeschäften?
Insgesamt
soll untersucht werden, welche Anforderungen an eine
zukunftsorientierte Quartierentwicklung in einer historischen
Altstadt zu stellen sind.