Seenotrettung auf Nordstrand
Im
Hafen Strucklahnungshörn liegt der Seenotrettungskreuzer Vormann Leiss,
ein Rettungsboot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung
Schiffsbrüchiger. Die Gesellschaft ist zuständig für den Such- und
Rettungsdienst im Seenotfall (SAR: search and rescue).
Nachdem die Rettung Schiffbrüchiger jahrhundertelang auf
Gleichgültigkeit stieß - insbesondere auf den Inseln gehörte der
Strandraub, das Ausrauben gestrandeter Schiffe zu einem willkommenen
'Nebenerwerb' - kam es Mitte des 19. Jahrhunderts zur Gründung der ersten
Rettungsstationen an der Nordsee. In Kiel wird am 29. Mai 1865 die
Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) als
einheitliches deutsches Seenotrettungswerk gegründet. Auch heute wird
die Arbeit der DGzRS aus freiwilligen Spenden finanziert. Die
Gesellschaft unterhält 54 Rettungsstationen an den deutschen Küsten.
Die Arbeit wird von hauptamtlichen und ehrenamtlichen
Besatzungsmitgliedern sichergestellt.
Die
Rettungsstation auf Nordstrand gehört zu den jüngeren Stationen der
DGzRS, sie wurde 1964 eingerichtet und erhielt zunächst das
Strandruderboot Horumersiel. Später wurden Motorrettungsboote
eingesetzt. 1979 erhielt Nordstrand den Seenotkreuzer H.J. Kratschke,
der 1996 durch den Seenotkreuzer Vormann Leiss ersetzt wurde, der heute
im Hafen Strucklahnungshörn zu sehen ist.
Die Vormann Leiss ist ein Seenotkreuzer der 23 m Klasse, ausgerüstet
mit allen technischen Erfordernissen für die Seenotrettung, vom kleinen
Hospital bis zur Feuerlöschanlage. Das Boot ist 20 Knoten schnell und
verfügt über ein kleines, 7 m langes Tochterboot, das vom Heck des
Kreuzers aus abgesetzt werden kann.
Im
Jahr 2001 konnte die DGzRS auf dem Parkplatz des Hafens hinter dem Deich
ein neues Gebäude für die Rettungsstation einweihen.
Unterstützt werden kann die DGzRS durch Spenden in die nicht nur an
der Küste überall in vielen Geschäften und Einrichtung stehenden
Spendenboote.
Weitere
Infos über die auf Nordstrand stationierten Seenotkreuzer und
Rettungsboote hat André Wilckerling gesammelt.
Quelle:
Homepage der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (siehe
unten)