Eine lange Reise zu guten Freunden
Zum dreißigsten Mal bringt der Partnerschaftsverein Homberg
Stolin einen Hilfstranport in die belarussische Partnerstadt
Die Straße führt schnurgerade nach Westen,
dort wo jetzt leuchtend rot die Sonne hinter ein paar Birken
versinkt. Aus dieser Richtung sind wir gekommen. Es ist
Samstagabend, nach 36 Stunden Fahrt und ca. 1.490 Kilometern haben
wir unsere belarussische Partnerstadt Stolin erreicht.

Wie immer eine spannende, manchmal aufregende
Fahrt mit Grenzen, die noch richtige Grenzen sind und Grenzbeamten,
die den Grundlehrgang ‚provokatives Schlendern‘ erfolgreich
absolviert haben. Eine Reise mit einer Strafe von 260 €, weil das
zuvor im Büro von BelToll gründlich gecheckte Mautgerät bei einer
Mautbrücke nicht auslöste. Ein stolzer Preis, aber die
Verkehrspolizei ist modern ausgerüstet und der Betrag kann direkt im
Fahrzeug mit VISA gezahlt werden. Schwieriger ist dann der
Widerspruch, der muss im nächsten BelToll-Büro eingereicht werden. Also werden verschiedene Formulare ausgefüllt, es wird diskutiert
und dann werden weitere Formulare ausgefüllt. Und es wird immer
wieder beteuert, dass dem Widerspruch bestimmt stattgegeben werde,
denn die erneute Überprüfung ergibt, dass unser Gerät tatsächlich
einwandfrei funktioniert. Aber zunächst ist das Geld weg. Kassiert
wird die Maut für eine Autobahn mit Linksabbiegern in die nächsten
Dörfer, Ortsdurchfahrten, Bushaltestellen und Zebrastreifen.
Das alles ist jetzt am Ortseingang von Stolin mit
der Vorfreude auf die Freunde, ein Feierabendbier, das eine oder
andere Gläschen (sowie ein Bett und eine Dusche) vor uns und der
sinkenden Sonne hinter uns schon fast wieder vergessen.
Markttag in Stolin
Sonntag ist Markttag in Stolin. Der Basar findet
auf einer großen Fläche am Rand der Stadt statt. Nebenan ist das
Neubaugebiet. Hier entstehen in jedem Jahr neue Häuser. Große
kommunale Wohnblöcke, die inzwischen auch richtig gut und solide
aussehen, nichts mehr gemein haben mit den aus rohem Backstein
gemauerten Blöcken der Anfangsjahre. Und es entstehen immer mehr
Einfamilienhäuser im neubaugebiet, das die Stoliner Zarenviertel
nennen. Denn ohne entsprechendes Kapital kann auch hier niemand
bauen. Stolin ist eine Stadt mit vielen jungen Menschen,
entsprechend hoch ist der Wohnungsbedarf.
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Einfach ist es nicht, hier ein Leben aufzubauen,
Belarus steckt seit Jahren in einer tiefen Wirtschaftskrise, die
sich zur Zeit wieder verstärkt. Wer Arbeit hat, muss lange und hart
arbeiten, wer keine hat, wird mit einer Sondersteuer zusätzlich
belastet. Und der Wert der eigenen Währung gegenüber Euro und Dollar
sinkt ständig. 300 Dollar sind hier ein normales Einkommen. Die
Flasche Wodka kostet etwas über drei Euro, der Liter Saft aber auch
einen Euro. Das beschreibt schon einen Teil des Problems. Im Sommer
wird es eine neue Währung geben, vier nullen werden dann gestrichen.
An der Höhe der Einkommen und der Preise ändert das nichts.
Quietschbunte Plastikblumen gibt es auf dem Markt, Blumen die auch
auf allen Friedhöfen zu finden sind. Es ist ein buntes Bild, die
Blumen, die vielen Stände mit Klamotten, der blaue Himmel – ein
sonniger Tag in Stolin. Viele Menschen bummeln durch die Reihen der
Stände, vergleichen Preise und decken sich mit allem ein. Vom
Saatgut über Waschmittel, Chemikalien, Gewürze, Kleidung – hier gibt
es fast alles. Die einen verkaufen in der Sonne ausgebreitete
getrocknete Fischchen, die anderen Tarnfleckkleidung für die
begeisterten belarussischen Fischer. Die Männer sitzen gern am
Wasser, starren auf die Angel und lassen sich von den Mücken
zerfressen. Natürlich bietet der Markt auch ein umfassendes
Angelsortiment.
Und natürlich trifft man auf dem Markt Freunde
und Bekannte. Die einen waren vielleicht als Kinder mal beim
Erholungsaufenthalt in Homberg und erkennen uns wieder, Wassily war
als Betreuer in Homberg und freut sich uns zu treffen. Svetlana und
Sascha sind Freunde, die hier einen Marktstand mit Kleidung
betreiben. In der Woche arbeitet Svetlana bei der Post, am
Wochenende steht sie auf dem Markt. Zwischendurch muss auch die Ware
besorgt werden, die die beiden hier verkaufen. Sie haben ein Haus
und einen großen Garten, es ist ein großer Vorteil, das eigene
Gemüse ziehen zu können und Tomaten in den Gewächshäusern zu haben.
Einfach ist es nicht, das Leben in Stolin.
Anders ist es. Während
bei uns Panik ausbrechen würde, wenn am Sonntagmittag unangemeldete
Gäste an die Tür klopfen, freut sich Lena, dass wir da sind, bittet
uns in die Stube und führt uns, als noch ein paar vom Team herein kommen,
einfach in den nächsten Raum, weil es dort mehr Stühle gibt. Lena
leitet den Stoliner Volkschor Kriniza und gehört von Anfang an zu
denen, die die Städtepartnerschaft am Leben halten. Während wir mit
ihr einen geplanten gemeinsamen Nachmittag mit dem Chor und weiteren
Freunden vorbesprechen, ist ihre Tochter in der Küche aktiv. Und
statt uns nach Ende der Gespräche nach Hause zu verabschieden,
werden wir ins Gartenhäuschen geführt, der Tisch wird gedeckt, wir
sind zum Essen geladen und auch das eine oder andere Gläschen wird
geleert. Von dieser Gastfreundschaft können wir lernen.
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Ein vergessener Park - eine unvergessene Katastrophe
Der
Heimweg führt dann durch den Mankovichi-Park am östlichen Rand der
Stadt. Ein verwilderter Landschaftsgarten aus dem Jahr 1885. Hier
stand die Sommerresidenz der Radzivills, eines polnisch-litauischen
Adelsgeschlechts, dessen Stadtpalais in der Wilhelmsstraße Berlin
lag. Damals war Europa noch anders aufgeteilt. Die Sommerresidenz
hat die folgenden historischen Ereignisse und Veränderungen in
Europa nicht überstanden. Im Krieg haben sich die Deutschen in der
Residenz eingenistet, sie wurde beschädigt und in den 1950er Jahren
vollständig abgetragen. Stolin gehörte zur Sowjetunion und Berlin
war sehr weit weg.

Dass uns Stolin heute wieder so nah ist, hat
mit der Atomkatastrophe von Chernobyl zu tun. Genau 30 Jahre ist das
her. Der zerstörte Meiler liegt 230 km nah in der Ukraine, damals
war das alles noch Sowjetunion. Für die strahlenden Wolken gab es
ohnehin keine Grenzen, sie zogen über das benachbarte Belarus, große
Mengen des Fallouts gingen hier nieder. Informiert wurden die
Menschen erst viel zu spät. Nicht mehr lange, dann war es vorbei mit
der Sowjetunion, der eiserne Vorhang öffnete sich und sechs Jahre
nach der Katastrophe von Chernobyl begann die Städtepartnerstadt
zwischen Homberg und Stolin. Noch ein Jahr später wurde der
Partnerschaftsverein gegründet. Humanitäre Hilfe und kultureller
Austausch sind die Grundpfeiler der Partnerschaft.
Noch immer
kommen wir deshalb in jedem Jahr mit einem Hilfstransport nach
Stolin. Bereits der 30. Hilfstransport ist es in diesem Jahr.
Anfangs waren wir zweimal im Jahr mit einem Transport in Stolin.
Wird die Hilfe noch immer benötigt? Es hat sich viel geändert in
Stolin, die Stadt hat sich entwickelt, die Menschen haben sich
geändert. Junge Menschen sind hier wie in jedem anderen Land in
Europa, auch modisch gibt es nur geringe Unterschiede. Auch hier
starren alle gebannt auf das Smartphone. Aber auch hier gibt es
diejenigen, die durch die weiten Maschen des Netzes fallen. Alte
Menschen, kranke Menschen, behinderte Menschen. Menschen ohne
Arbeit, Menschen, die nicht auf die Hilfe einer intakten Familie
bauen können. Auf staatliche Hilfe kann im krisengebeutelten Belarus
niemand wirklich bauen. Tafelläden, auf die in unserem ehemaligen
Sozialstaat immer mehr Menschen angewiesen sind, gibt es in Stolin
nicht. Ja, die Hilfe wird tatsächlich noch immer benötigt, denn
hinter der bunter werdenden Fassade des modernen Stolin gibt es die
Armut in den kleinen alten Holzhäuschen.
Hilfe für Stolin ist auch eine bürokratische Herausforderung
Aber es ist auch immer
wieder eine Herausforderung, die bürokratischen Hürden zu meistern,
die vor dem erfolgreichen Entladen des Hilfstransports aufgebaut
werden. Am Montag fahren wir mit dem zuständigen Vertreter des Roten
Kreuzes zum Zoll ins 60 km entfernte Pinsk. Das ist inzwischen
Routine, die einziger Herausforderung war in den letzten Jahren, ob
wir es schaffen die Papiere vor der Mittagspause bearbeitet zu
bekommen. Diesmal hat das Rote Kreuz einen neuen Vorsitzenden, unser
Freund Pavel reist nur als Berater mit. Und der neue schafft etwas
mürrisch aus und schüttelt oft den Kopf. Es wird also spannend. Er
wird an diesem Tag noch oft den Kopf schütteln, mürrisch schauen,
telefonieren und den Kopf schütteln. Wir stehen mit dem
Begleitfahrzeug vor dem Zollhof, der LKW ist im Park fermé. Wir
schauen auf die Isolation einer Fernwärmeleitung, blinzeln in die
Sonne, blicken erwartungsvoll auf unseren Mann, der aus dem
Zollgebäude kommt und telefoniert. Er schüttelt den Kopf.
Irgendwelche Papiere aus Brest fehlen, dann ist Mittagspause, dann
fehlen noch immer die Papiere aus Brest und wir fahren am Nachmittag
mit dem Begleitfahrzeug zurück nach Stolin. Vielleicht bekommen wir
den LKW am nächsten Tag frei. Wenn’s gut läuft. Damit es gut läuft,
aktivieren auch wir jetzt ein paar ‚Beschleuniger‘ in der Stoliner
Kreisverwaltung. Unserem mürrischen Freund wird es nicht gefallen –
aber am nächsten Nachmittag können wir den Hilfstransport endlich in
Stolin entladen, alle Papiere tragen die ordnungsgemäßen Stempel.
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Geladen haben wir wie immer mehr als 500 Kartons mit sortierter, gut
erhaltener Kleidung, einige Paletten mit Kindernahrung, die ein
namhafter Hersteller spendet, einige Paletten mit Inkontinenz- und
Pflegematerial. Außerdem Fahrräder, Rollstühle, Rollatoren und
andere Hilfsmittel, die dem Verein zur Verfügung gestellt werden.
LKW und Anhänger sind rappelvoll und müssen nun vor der Dunkelheit
entladen werden. Da die Beschaffung eines Gabelstaplers immer
schwierig zu sein scheint, machen wir das ‚chinesisch‘ mit einer
Menschenkette und haben dabei zusammen mit ein paar Jungs aus Stolin
viel Spaß.
Stasino - Eine versteckte Gedenkstätte
Am Ortsausgang des unmittelbar an Stolin
anschließenden Dorfes Mankovichi führt die Hauptstraße weiter
Richtung Osten nach David-Horodok. Ein unauffälliges Straßenschild
weist nach links, Stasina 2 km. Mehr steht hier nicht. Der Weg ist
kaum befahrbar, tief ausgefahrener Sand, Rest einer Pflasterstraße,
noch weniger befahrbar. Nach etwas mehr als einem Kilometer links
die Gebäude einer großen Kolchose rechts der Waldrand. Nach unserem
Ziel müssen wir fragen, auch hier kein Hinweisschild. Ein Arbeiter
der Kolchose weist uns auf den Waldweg hin, der weitere 500 Meter in
den Wald hineinführt. Dann öffnet sich rechts eine Lichtung, ein
Denkmal im sowjetischen Stil, ein Gedenkstein aus schwarzem Marmor.

Stolin war eine jüdische Stadt. Die Mehrheit der Bevölkerung waren
Juden, die Stadt ein Zentrum der jüdischen Kultur mit der
beeindruckenden Weißen Synagoge, deren Ruine im alten Zentrum der
Stadt erhalten ist. Am 22. August 1941 besetzt die deutsche
Wehrmacht Stolin. Nach dem Rückzug der Roten Armee hatten hier
bereits nationalistische ukrainische Kollaborateure gewütet und
insbesondere die Juden drangsaliert. Jetzt kommen die Deutschen mit
ihrer Gründlichkeit. Sie richten 1942 ein Ghetto ein, die Menschen
müssen ihre Häuser verlassen, dürfen nur wenige Habseligkeiten
mitnehmen und werden im alten jüdischen Zentrum der Stadt hinter
Stacheldraht zusammengepfercht. Mehr als 12.000 Menschen jüdischen
Glaubens leben hier unter erbärmlichen Bedingungen.
Am 11.
September werden sie in Gruppen von 500 – 1.000 Menschen hierher in
den Wald außerhalb Stolins getrieben. Die Rote Armee hatte hier
einen Flugplatz bauen wollen und eine riesige Grube hinterlassen.
Diese wird zum Grab der Stoliner Juden, die hier am 11. September
1942 ermordet werden.
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Es ist ein Ort jenseits der Zeit. Ein
sonniger Tag, der warme Wald riecht nach Harz, ein paar Vögel
singen. Worte für diesen Ort gibt es nicht, das Hirn weigert sich,
dieses Grauen zu realisieren. Aber die Stille und Würde des Ortes
ist greifbar, spürbar. Ein Weg führt rund um die Grabstelle. Die
Schritte werden langsam, die Gedanken auch, einfach gehen. Am
Waldrand blüht wie ein Zeichen der Hoffnung kräftig gelb der
Ginster. 12.000 Menschen wurden hier ermordet.
Es gibt das
Monument aus der Sowjetzeit, das aber nicht direkt an die jüdischen
Opfer erinnert und es gibt den jüdischen Gedenkstein, der erst 1992
errichtet wurde, Und wenigstens hier am Rand der Gedenkstätte gibt
es eine Tafel, die auf die Bedeutung dieses Ortes hinweist. Warum
wird dieser traurige, würdevolle Ort versteckt? Er gehört zur
Geschichte von Stolin wie die die Befreier und Partisanen, derer in
der Stadt an verschiedenen Orten gedacht wird.
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Stasino ist Teil
unserer deutschen Geschichte, Teil der Geschichte aus der heraus wir
heute Städtepartnerschaften mit Orten wie Stolin knüpfen, in denen
unsere Vorfahren so grausam gewütet haben. Deshalb ist es falsch,
dass dieser Ort versteckt wird. Mein Freund Slava hat mir Stasino
auf meine Bitte vor einigen Jahren gezeigt, er kannte die Geschichte
seiner Stadt. Betroffen standen wir beide im Wald und haben auf das
Grab geschaut. Bitten, die Gedenkstätte in das Besuchsprogramm bei
offiziellen Besuchen aufzunehmen wurden bisher einfach ignoriert.
Auch Hombergs Bürgermeister Nico Ritz, der am Abend dieses Dienstags
zu seinem ersten Besuch in Stolin ankommt, bekommt viel gezeigt, die
Molkerei, die Destillerie, das Töpfermuseum in Gorodnaja. Von der
Gedenkstätte an die ermordeten Juden von Stolin wird er nur aus den
Berichten von unserem Besuch erfahren.
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30 Jahre nach Chernobyl - ein unbeschwerter Sommer in Homberg
Am Mittwoch lernen wir
die Kinder kennen, die im Sommer zu einem Erholungsaufenthalt nach
Homberg kommen. Das ist der andere Aspekt der Arbeit des
Partnerschaftsvereins. In jedem Jahr können wir ca. 20 Kinder für
dreieinhalb Wochen nach Homberg einladen und ihnen ein unbeschwertes
Sommererlebnis anbieten. Für die Kinder sind es ein paar
unbeschwerte Wochen in einer unbelasteten Region. Denn sie
Strahlenbelastung bleibt in Belarus allgegenwärtig, auch wenn sie
geringer wird, auch wenn einige der gesperrten Flächen wieder
landwirtschaftlich genutzt werden dürfen. Auch wenn die Menschen
hier nicht ständig an Chernobyl denken – sie kennen die Gefahren,
sie kennen die Krankheiten. Das hat auch psychische Auswirkungen.
Deshalb sind die dreieinhalb Wochen in Homberg so wertvoll für die
Kinder.
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Der Bürgermeister ist da und freut sich auf den Besuch
der Stoliner Kinder in Homberg, wir zeigen ein paar Fotos unserer
Stadt, besprechen die Formalitäten und freuen uns über die
Aufführungen, die extra für uns präsentiert werden. Kulturarbeit hat
einen hohen Stellenwert in Stolin. Tanz und Gesang werden schon früh
vermittelt und die Kinder sind engagiert und professionell bei dem,
was sie für uns präsentieren. Sogar eine deutsche Fassung des
Märchens von Hänsel und Gretel bekommen wir vorgeführt: Grimmheimat
Nordhessen in Belarus.
Tanz und Gesang - Feiern mit Freunden
Mit Tanz und Gesang geht es auch am
Nachmittag weiter. Zusammen mit den Freunden des Chors Kriniza und
der Tanzgruppe Recha feiern wir auf einem außerhalb der Stadt im
Wald gelegenen Gelände. Es wird gegrillt und gekocht, gesungen und
getanzt, getrunken und gefeiert. Und auch wenn da immer wieder
sprachliche Barrieren sind, tut es gut, ausgelassen und unbeschwert
einen Nachmittag und Abend mit den Freunden zu genießen.
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Der letzte Tag

Am
nächsten Tag ist bereits der letzte unseres Aufenthalts, so schnell
vergeht die Zeit in Stolin. Noch etwas angeschlagen besuchen wir
zusammen mit dem Homberger Bürgermeister Nico Ritz den Kindergarten
in Mankovichi, dem direkt an Stolin angrenzenden Dorf. Hier sind wir
schon oft gewesen, denn der der Dorfkindergarten bekommt weniger
Unterstützung, als die Kindergärten in der Stadt. Vor ein paar
Jahren haben wir hier zusammen mit unserem leider verstorbenen
Freund Reinhard Strauß ein Spielgerät für die Kinder aufgebaut.
Darauf ist man im Kindergarten noch immer stolz und hegt und pflegt
das Holzspielhaus. Auch hier haben die Kinder eine kleine Vorführung
für uns vorbereitet. Die Leiterin erläutert uns, dass alle Kinder
des Dorfes in diesen Kindergarten gehen.
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Am Nachmittag werden
noch ein paar Besuche gemacht und ein paar Pakete aus Homberg an
alte Bekannte ausgeliefert. Und am Abend treffen wir uns noch einmal
mit den Freundinnen und Freunden im Aufenthaltsraum unserer
Unterkunft und feiern Abschied. Auch deshalb wählen wir immer die
sehr rustikalen Zimmer im Wohnheim der agro-technischen
Fachhochschule Als Unterkunft. Hier ist es nicht nur kostengünstig –
hier können wir auch einen Raum als eigenes Kasino nutzen, zum
Treffen, Frühstücken und zum abendlichen Zusammensitzen mit all
denen, die einfach mal kurz vorbeischauen.
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Am nächsten Vormittag
geht es auf die lange Rückfahrt nach Homberg. Ein paar Einkäufe sind
noch zu erledigen, die letzten hunderttausend Belarusrubel müssen
noch ausgegeben werden. Dann geht es zurück Richtung Brest mit einem
kurzen Stopp im Büro von Beltoll, um nach dem Bearbeitungsstand
unseres Widerspruchs zu fragen. Aber das ist gar nicht so einfach,
also werden – besser ist besser – noch ein paar weitere Formulare
ausgefüllt. Dann geht es durch Brest hindurch Richtung Grenze.
Bereits vor der Grenze staut der Verkehr. Mehr als eine Stunde
dauert es, bis wir im Grenzbereich sind, nochmals so viel, bis wir
im Abfertigungsbereich sind, weit mehr als drei Stunden insgesamt,
bis wir über den Grenzfluss Bug nach Polen kommen. Dabei ist nicht
einmal viel Andrang. Aber es wurde wieder ausgiebig provokativ
geschlendert. Selbst unser LKW, der über einen anderen Terminal
fahren muss, ist diesmal schneller abgefertigt und wartet in Polen
bereits auf uns.
Aber all das werden wir bald schon wieder
vergessen haben und uns auf die nächste Reise freuen. Und auf den
Besuch unserer Freunde und Partner, den für das Jubiläumsjahr ‚25
Jahre Städtepartnerschaft 192 – 2017‘ in Homberg planen. Wenige Tage
nach der Rückkehr, kommt dann auch die Mail von Beltoll. Unser Gerät
war ok, wir bekommen das Geld zurückerstattet. Wir müssen nur ein
paar Formulare ausfüllen und zurückschicken.

Das Team des 30.
Hilfstransports 2016 (alphabetisch): Helmut Albert, Klaus
Bölling, Waldemar, Irina und Katrin Fahnenstiel, Eduard Gellert,
Joachim, Valentina und Sebastian Jerosch, Dieter Krippner, Maja Yüce
Wir danken der Autopark Ulrich GmbH für die Zurverfügungstellung
eines Begleitfahrzeugs!
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