Bündnis 90/DIE GRÜNEN kritisieren intransparent Planung und fehlende Konzeption

Konversion ist bisher kein Erfolgsmodell für Homberg

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Anfangsverdachts des Betrugs im Zusammenhang mit der Bewertung von Flächen für Solarparks als Konversionsfläche sind ein weiterer Tiefpunkt im Rahmen des umstrittenen Ankaufs des Kasernengeländes durch die Stadt Homberg. Von Anfang an war das Vorgehen von Bürgermeister Wagner intransparent und bürgerfeindlich.

Ein Bürgerbegehren wurde trotz Vorlage der erforderlichen Unterschriften aus vermeintlich formalen Gründen abgelehnt. Die gerichtliche Klärung der Rechtmäßigkeit dieser Ablehnung steht noch immer aus. Die Befürchtung vieler Bürgerinnen und Bürger, dass unkalkulierbare finanzielle Risiken auf die Stadt zukommen, wird immer wahrscheinlicher.

Vermarktung ohne Konzept

Bisher ist die Konversion für Homberg kein Erfolgsmodell. Die Vermarktung der zur Verfügung stehenden Flächen erfolgt ohne eine grundlegende Konzeption. Es gibt keinen Plan, wie ein Gewerbegebiet aussehen könnte. Flächen werden an die erstbesten Interessenten vergeben, ohne ein Gesamtkonzept zu verfolgen. Eine wirkliche Ausschreibung der Flächen und eine Suche nach Investoren, die langfristig qualifizierte Arbeitsplätze schaffen findet nicht statt. Stattdessen wurde eine große Fläche unter fragwürdigen Bedingungen zu einem äußerst niedrigen Preis an eine Bietergemeinschaft vergeben, der ein Stadtverordneter und Parteifreund des Bürgermeisters angehört. Die Vergabe erfolgte ohne Einbeziehung der Stadtverordnetenversammlung und der Fachausschüsse – trotz anderslautender Beschlüsse.

Trotz Parlamentsbeschluss: Rückabwicklung wird nicht umgesetzt

Ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, diesen Vorgang rückabzuwickeln, wurde bisher ebenfalls nicht umgesetzt. Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben in diesem Zusammenhang vor allem kritisiert, das Teilflächen trotz anderer potentieller Interessenten an die Bietergemeinschaft verschenkt wurden. Aber auch andere sogenannte Investoren konnten bisher nicht überzeugen: Eine groß angekündigte Anlage zur Pyrolyse von Altreifen wird nicht mehr erwähnt, scheinbar funktioniert das Verfahren auch in den Referenzanlagen nicht wirtschaftlich und dient eher der Generierung von Subventionen. Für Anlagen zur Algenzucht könnte das ebenfalls zutreffen. Ein Interessent, der auf der größten Fläche der Ostpreußenkaserne Panzer verschrotten will, ist für Bündnis 90/DIE GRÜNEN ebenfalls kein Investor, der innovative Verfahren nach Homberg bringt und qualifizierte Arbeitsplätze schafft.

Entwicklungsgesellschaft als Alternative: Risiken für die Stadt minimieren

Die Chancen, auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände ein Gewerbegebiet zu entwickeln, dass Homberg nach vorne bringt und neue Arbeitsplätze schafft, wurden bisher nicht umgesetzt. Bündnis 90/DIE GRÜNEN sind weiterhin der Auffassung, dass dies nur durch eine Entwicklungsgesellschaft gelingen kann, die auch die Risiken der Erschließung tragen und an die Investoren weitergeben muss. Bisher trägt Homberg diese Kosten von über 3 Mio. Euro, die nur zum Teil gefördert werden, allein.

Die geplante Refinanzierung durch Pachteinnahmen aus Solarflächen bricht gerade zusammen: Es ist fraglich, ob der realisierte Solarpark tatsächlich die erhöhte Einspeisevergütung bekommt, weitere geplante Parks auf dem Kasernengelände lassen sich wahrscheinlich nicht realisieren. Das fehlende Geld muss die Schutzschirmgemeinde Homberg an anderer Stelle einsparen: Schlechte Aussichten für die Innenstadtentwicklung und die Bürgerinnen und Bürger, die die Belastungen am Ende tragen müssen.


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