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Der tiefe Brunnen auf der Hohenburg Das Ende einer blühenden Stadt |
Eine Stadt entsteht - Homberg in HessenUrkundlich erwähnt wird Homberg zum ersten Mal im Jahr 1231 - begonnen hat die Geschichte der Stadt aber lange vorher. Wer sich Homberg aus Richtung Frielendorf über die alte Verbindung vom Spieß her nähert, erkennt, dass hier eine Stadt entstehen musste. Der Burgberg ragt am Rande der niederhessischen Senke aus der Landschaft hervor und hat damit eine besondere strategische Funktion.
Für den Raum Homberg wird als Ausgangspunkt der fränkischen Raumordnung ein Königsgut bei Mardorf urkundlich belegt. Hinweise auf die fränkisch-karolingische Besiedlung liefern die Ortsnamen Ostheim, Südheim (Sondheim), Westheim (wüst vor den Toren Hombergs) und Nordheim (wahrscheinlich Nordwich, wüst bei Singlis) und Ortsnamen mit der Endung -hausen (Holzhausen, Mühlhausen). Mardorf steht dabei in enger Beziehung zur Büraburg bei Fritzlar, einem Hauptort des fränkischen Machtbereichs und Ausgangspunkt der Missionierung durch Bonifazius. Fränkische Funde bei Mardorf werden auf die Zeit um 700 datiert. Erstmals urkundlich erwähnt wird Mardorf in einer Urkunde Karls des Großen vom 4. Juli 782, in der Karl umfangreiche Güter an die Kirche in Fritzlar übergibt, die 'kirche in Mardorf aber ausdrücklich für sich behält. Die gegenüber von Mardorf in Berge (das erst im 16. Jahrhundert ein selbstständiger Ort wurde) gelegene Kirche ist eine von Bonifazius von Fritzlar aus gegründete Missionskirche.
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts (1189) wird Rentwig im Zusammenhang mit Landgraf Ludwig III. von Thüringen, Graf von Hessen, genannt. Damit ist anzunehmen, das Homberg von Hersfeld an die Landgrafen übergegangen ist. Homberg kommt dabei eine wichtige strategische Bedeutung zu, da der Mainzer Erzbischof Konrad, zu dessen Machtbereich Fritzlar gehörte, 1186 auf dem Heiligenberg eine Burg errichtete. Landgraf Ludwig III. und Erzbischof Konrad versuchten beide, ihre Territorialmacht auszudehnen.
Das Machtgefüge der Stadt setzte sich zusammen aus dem landgräflichen Vogt und dem villicus oder Schultheißen als Beauftragten des Landgrafen, sowie der Rat der Stadt. D.h. die Bürger, z.T. Angehörige des niederen Adels, die aus dem umliegenden Land nach Homberg gezogen sind gewannen zunehmend an Einfluss. Sie wurden zu einer rechtsfähigen Körperschaft, der universitas civium, die auch auf dem Stadtsiegel aus den 1240er Jahren genannt wird.
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