Die Hohenburg

Der tiefe Brunnen auf der Hohenburg

Homberger Altstadt

Die Stadtmauer

Stadtkirche St. Marien

Gasthaus Krone

Die Freiheit

Eisenwerk Holzhausen

Die Hohlebachmühle


Durch die langen Hessen

Reformationsstadt Homberg

Die weiße Frau von Homberg

Das Ende einer blühenden Stadt

Der Dörnberg-Aufstand


Homberg - ein paar Links


Eine Stadt entsteht - Homberg in Hessen

Urkundlich erwähnt wird Homberg zum ersten Mal im Jahr 1231 - begonnen hat die Geschichte der Stadt aber lange vorher. Wer sich Homberg aus Richtung Frielendorf über die alte Verbindung vom Spieß her nähert, erkennt, dass hier eine Stadt entstehen musste. Der Burgberg ragt am Rande der niederhessischen Senke aus der Landschaft hervor und hat damit eine besondere strategische Funktion.

Die niederhessische Senke ist ein sehr frühes Siedlungsgebiet mit vielen jungsteinzeitlichen Fundstellen, was vor allem dem fruchtbaren Boden der Niederung geschuldet ist. Die nachvollziehbare Besiedlung des Homberger Raums reicht in die fränkische Zeit zurück. Der Aufbau von fränkischen Siedlungen im Raum Fritzlar-Wabern geht ins ausgehende 7. Jahrhundert zurück.

Für den Raum Homberg wird als Ausgangspunkt der fränkischen Raumordnung ein Königsgut bei Mardorf urkundlich belegt. Hinweise auf die fränkisch-karolingische Besiedlung liefern die Ortsnamen Ostheim, Südheim (Sondheim), Westheim (wüst vor den Toren Hombergs) und Nordheim (wahrscheinlich Nordwich, wüst bei Singlis) und Ortsnamen mit der Endung -hausen (Holzhausen, Mühlhausen). Mardorf steht dabei in enger Beziehung zur Büraburg bei Fritzlar, einem Hauptort des fränkischen Machtbereichs und Ausgangspunkt der Missionierung durch Bonifazius. Fränkische Funde bei Mardorf werden auf die Zeit um 700 datiert.

Erstmals urkundlich erwähnt wird Mardorf in einer Urkunde Karls des Großen vom 4. Juli 782, in der Karl umfangreiche Güter an die Kirche in Fritzlar übergibt, die 'kirche in Mardorf aber ausdrücklich für sich behält. Die gegenüber von Mardorf in Berge (das erst im 16. Jahrhundert ein selbstständiger Ort wurde) gelegene Kirche ist eine von Bonifazius von Fritzlar aus gegründete Missionskirche.

Der Name Homberg taucht im Jahr 1162 zum ersten Mal im Namen des Rentwicus de Hohenberc auf. In den folgenden Jahrhunderten ist die edelfreie Familie Hohenberg vielfach nachgewiesen, im Jahr 1427 dann ausgestorben. Rentwigs Namenszusatz zu Hohenberg deutet auf eine im 12. Jahrhundert bestehende Burg hin, deren Ursprung allerdings nicht nachgewiesen ist. Rentwig steht in enger Beziehung zur Abtei Hersfeld deren Besitz auch Güter im Raum Homberg umfasst und der auch die ehemals kaiserliche Kirche Mardorf gehört.

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts (1189) wird Rentwig im Zusammenhang mit Landgraf Ludwig III. von Thüringen, Graf von Hessen, genannt. Damit ist anzunehmen, das Homberg von Hersfeld an die Landgrafen übergegangen ist. Homberg kommt dabei eine wichtige strategische Bedeutung zu, da der Mainzer Erzbischof Konrad, zu dessen Machtbereich Fritzlar gehörte, 1186 auf dem Heiligenberg eine Burg errichtete. Landgraf Ludwig III. und Erzbischof Konrad versuchten beide, ihre Territorialmacht auszudehnen.

Damit kann angenommen werden, dass Ludwig III., der seine Macht nicht nur durch die Befestigung von Burgen, sondern auch durch die Gründung von Städten sicherte, bereits um 1190 mit dem Aufbau der Stadt begann. Urkundlich tritt die Stadt Homberg in drei Urkunden des Jahres 1231 erstmals hervor, die jeweils von Angehörigen der Familie zu Hohenberg und Homberger Bürgern bezeugt werden. Zu diesem Zeitpunkt besteht also bereits eine verfassungsrechtlich gefestigte Stadt mit Gerichtsbarkeit. Die Anwesenheit von Landgraf Konrad bei einer Urkundenbezeugung beweist, dass sich Homberg in landgräflichem Besitz befindet.

Das Machtgefüge der Stadt setzte sich zusammen aus dem landgräflichen Vogt und dem villicus oder Schultheißen als Beauftragten des Landgrafen, sowie der Rat der Stadt. D.h. die Bürger, z.T. Angehörige des niederen Adels, die aus dem umliegenden Land nach Homberg gezogen sind gewannen zunehmend an Einfluss. Sie wurden zu einer rechtsfähigen Körperschaft, der universitas civium, die auch auf dem Stadtsiegel aus den 1240er Jahren genannt wird.

Quelle: Karl Heinemeyer, Homberg in Hessen, Kassel 1986